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Decrement-Indizes – Ihre Funktionsweise und ihre Vorteile
08. November 2022 | Medienmitteilung

Decrement-Indizes – Ihre Funktionsweise und ihre Vorteile

Decrement-Indizes sind seit dem Jahr 2018 als Basiswerte für strukturierte Produkte immer beliebter geworden. Einer der Gründe für diese Beliebtheit war das seinerzeit herrschende Niedrigzinsumfeld, das es für Emittenten strukturierter Produkte schwieriger machte, attraktive Angebote zu entwickeln. Dies führte zur Suche nach neuen zugrundeliegenden Werten, die günstigere Möglichkeiten bieten konnten.

In diesem Sinne wurden vor einigen Jahren sogenannte Decrement-Indizes entwickelt. Durch den Wegfall des Dividendenrisikos konnten die Emittenten auf struktureller Ebene günstigere Bedingungen bieten. Allerdings hat auch dieses Konzept seinen Preis. Ein Blick auf die besondere Konstruktion der Decrement-Indizes zeigt die Kompromisse und ihre Risiken.

Ein Decrement ist ein Overlay, das auf Wertpapierindizes angewendet wird. Ein Decrement-Index wird konstruiert, indem täglich eine vordefinierte Dividende (auch als synthetische Dividende bezeichnet) vom Return-Index abgezogen wird. Weil sich die Gesamtrendite in die Kursrendite und die realisierten Dividende aufteilt, besteht eine feste Beziehung zwischen diesen beiden Elementen.

Fester prozentualer Abzug versus fester Punktabzug

Bei Decrement-Indizes werden zwei verschiedene Methoden zum Abzug der vordefinierten Dividende angewendet: festgelegte Prozentsätze oder festgelegte Punkte. Bei ersterer Methode wird täglich ein festgelegter Prozentsatz der Rendite abgezogen, während bei der zweiten Methode festgelegte Indexpunkte vom Indexstand abgezogen werden.

Die Logik der Methode mit dem festen Prozentsatz besteht darin, dass die Dividendenrendite auf lange Sicht stabil ist. So entsprechen die Dividendenabschläge bei Indizes mit festem prozentualem Decrement häufig den langfristigen, historischen Durchschnittswerten der Dividendenrendite.

Ein fester Punktabzug erfasst andererseits die Konstanz der Dividendenbeträge auf kurze Sicht, da Unternehmen dazu neigen, eine im Vergleich zu ihren Gewinnen stabile Dividendenpolitik zu verfolgen. Bei Festpunktabzügen wird der effektive prozentuale Abzug am Indexbasisdatum, der sich aus Festpunkten geteilt durch den anfänglichen Indexstand errechnet, in der Regel so festgelegt, dass er mit der jüngsten realisierten Dividendenrendite übereinstimmt.

Beide Methoden liegen– in Zeiten stabiler Märkte – in ihren Ergebnissen oft dicht beieinander, können aber auch erhebliche Unterschiede aufweisen, wenn sich der zugrundeliegende Indexstand mehr oder weniger stark bewegt. Insbesondere bei Indizes mit festem prozentualen Abschlag ist der prozentuale Abzug von der Gesamtrendite konstant und bei Indizes mit festem Punktabschlag variabel, je nachdem wie der Markt sich bewegt.

Fazit

Die Decrement-Strategie ist eine Indexinnovation, die darauf abzielt, spezifische Herausforderungen zu lösen, die sich bei strukturierten Produkten stellen – speziell in einem Niedrigzinsumfeld und im Rahmen der Notwendigkeit, das Dividendenrisiko abzusichern.